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Raus aus dem KreaTief

Alle kreativen Menschen werden es kennen, dieses Tief das einen blockiert etwas Neues zu erschaffen.

 

Man möchte unbedingt und ist vielleicht auch noch motiviert und dann starrt man auf ein leeres Blatt und starrt und starrt und starrt. Die Muse die einen sonst so kräftig knutscht, will aber einfach nicht mal einen Kuss hauchen. Sie ignoriert dich, bis du zerbirst. 

 

Und dann machen wir alle den selben Fehler: 

wir erzwingen es und sind mit dem Ergebnis unzufrieden. Das ist jetzt spätestens der Punkt an dem wir handeln müssen bevor die richtig schlimmen Gedanken in die Köpfe wandern.

 

Auch ich war schon oft an diesem Punk und ich habe ihn tatsächlich schon mehrfach überschritten und bin in ein Loch er Selbstzweifel gefallen und trudelte im Wirbelsturm der knallharten, unfairen und falschen Selbstkritik. Hier wieder rauszukommen ist schwer. Die einen schaffen es schneller, als die anderen. 

 

Ich habe mir mittlerweile Mittel und Wege gesucht gar nicht erst an diesen Punkt zu kommen und diese möchte ich jetzt einmal mit euch teilen. 

Ich werde auf viele Seiten/Personen/Produkte verweisen und verlinken und tue dies ohne deren Einverständnis oder einer Auftragserteilung, sondern weil ich davon überzeugt bin. 

Das erwartet Dich hier:

  • Wo finde ich Hilfe?
  • Häufige Fehler 
  • Meine Tipps, Tricks und Kniffe

auf geht's!

Wo finde ich Hilfe?

An der Stelle verweise ich darauf, dass es hier um des KreaTief geht. Solltest Du Selbstzweifel haben die über Dein kreatives Schaffen hinaus gehen und am Leben zweifeln und verzweifeln, dann begib Dich bitte in professionelle und liebevolle Hände. Erste Anlaufstelle hier für ist die NummerGegenKummer für Kinder und Jugendliche und die Seelsorge allgemein. Dort wird jeder angenommen und keiner verwiesen oder weggeschickt. 

Aufgeben ist keine Option!

Wenn man in Internet nach Stichworten wie "Kreativ Blockade" oder "künstlerische Schaffensblockade" sucht, wird man viele Einträge finden. Die meisten beschäftigen sich mit der Ursache und geben anhand dessen mögliche Lösungsansätze.

 

Ich habe sogar vor einigen Jahren in einem Forum die Antwort: "Dein Körper und dein Geist sagen dir, dass das nicht das Richtige für dich ist. Du solltest dem nachgeben."

 

Ich sollte was? Ja, richtig gelesen! Als Tipp bekam ich aufzugeben was mir eigentlich als Hobby Spaß macht. Ich sollte mein Hobby aufgeben. 

 

Ich habe sogar ernsthaft drüber nachgedacht. Ja, ich war jung, dumm, naiv!  Dieser Person wünsche ich niemals in ein KreaTief zu fallen, sie wäre mit der Einstellung ziemlich einsam, frustriert und demotiviert.

 

Aber Hey! Man findet auch einige sehr hilfreiche Tipps, Trick und Kniffe.

Häufige Fehler

Vorweg noch ein paar Worte zu mir: Ich bin irrsinnig selbstkritisch, verfalle gern für ein paar wenige Stunden in ein Tief, wenn es mal nicht so läuft wie gewollt und ich will mehr als ich vermutlich schaffen kann. Kurz um: ich bin ein optimistischer Realist mit pessimistischen Zügen. Und ich bin ein kreativer Mensch der weiß, dass das KreaTief normal ist. 

Fehler machen wir alle, keiner ist perfekt! Und das ist gut so!

  1. Erzwingen und durchziehen wollen, wenn das Blatt leer bleibt, dann bleibt es leer oder es kommt nichts darauf zu Stande mit dem Du Dich identifizieren und auf das Du stolz sein kannst, also versuch es nicht. Punkt!
  2. Inspiration wollen und suchen ist wie ein Kunstwerk erzwingen. Die Muse ignoriert Dich, also denkst Du, dass Du Dich selbst knutschen musst. Im Prinzip gilt ja der Spruch: " Man ist des eigenen Glückes Schmied", aber der Weg zum glühenden Eisen führt nicht über Kupfer. Ich hoffe Du verstehst was ich meine. Du wirst zu deinem gewohnten Flow nicht kommen, in dem Du Dich selbst überlistest. 
  3. Leistungs- oder Zeitdruck. Du musst etwas fertig stellen und die Deadline naht? Jetzt kommt die Blockade! Während es beneidenswerte Menschen gibt die unter Zeitdruck am effektivsten arbeiten, gibt es eben auch eine große Anzahl Kreativer, die damit gar nicht umgehen können. Zeitmanagement muss erlernt und nicht erzwungen werden. Ha! Da stehts nun zum Dritten mal: Nichts Erzwingen!
  4. Problem verstehen wollen und Lösungswege langwierig suchen. Ist es denn wirklich wichtig, herauszufinden warum man die Blockade jetzt hat? Wenn man die Zeit hat vielleicht, aber in der Regel hat man diese gerade jetzt im Augenblick am wenigsten. Also bedienen wir uns doch besser der Symptombekämpfung und nach Genesung der Ursachenforschung.
  5. Betriebsblindheit allein besiegen wollen. Auch hier ist es wieder etwas erzwingen, was man nicht erzwingen kann. Das ist wie einen roten Stift dazu bringen zu wollen blau zu werden. Da könnte sich das Bild ja gleich selbst malen! 
  6. Auf die Kleine Stimme im Kopf hören. Wenn Du dir in Deiner Wut und Verzweiflung immer wieder, ja schon mantraartig, selbst sagst, dass Du das nicht kannst, wird dies genau so geschehen. Teste es mal selbst: Es ist Warm draußen und die Wärme kann durchaus belastend sein. Nachdem nun ein ganzer Tag verstrichen ist mit meckern und jammern und der nächste Tag nicht auf Dich hören wollte und wieder so warm geworden ist, dann sag doch mal nichts zum Wetter oder sag mehrmals am Tag was an dem Wetter vielleicht auch gerade schön ist und vermeide das jammern! Es ein Mechanismus/Symptom der selbst-erfüllenden Prophezeiung, welcher hier greift. Du wirst merken, dass das Wetter auf einmal gar nicht mehr so schlimm ist.

Meine Tipps, Tricks und Kniffe

Diese Aufzählung ist keine feste Reihenfolge sondern nur eine Auflistung!

  1. Raus aus der Situation. Egal was Du gerade machen möchtest und nicht kannst durch die Blockade, räum es weg, weit weg, unsichtbar für Deine Augen. "Aus den Augen aus dem Sinn" 
  2. Mit Raus meine ich raus! Du kannst nicht erwarten, dass das KreaTief allein verschwindet es ist an Deinem Arbeitsplatz in Deinem Kopf. Nichts macht den Kopf freier als neue, andere Eindrücke. Geh an die Luft, Spaziergänge, Sport, Radtour, Schwimmen, Laufen, Tanzen, Meditieren, Enten füttern. Dir stehen schier unzählige kostenlose Outdooraktivitäten zur Verfügung. Nutze sie!
  3. Gönne Deinen Augen und Deinem Kopf Ruhe! Schlaf mal etwas länger oder halte Mittagsschlaf. 
  4. Rede Dir Ballast von der Seele! Tausche Dich (am besten regelmäßig) über deinen Alltag mit gleichgesinnten aus. Dies können nun Foren sein mit 1000 Menschen oder kleine Mastermindgruppen. 
  5. Nimm Dir JETZT Zeit für Dinge die Du aufgeschoben hast oder für die Du sonst keine Zeit hast. Wann hast Du zu letzt ein Buch oder Zeitung gelesen? Hatte Dir da nicht die Freundin eines Freundes einer Bekannten eine Serie oder einen Film empfohlen? Da liegt noch ein Spiel was Du zocken wolltest? Du kannst eh gerade nichts kreativeres machen, also perfekt genutzte Zeit!
  6. Raus aus der Komfortzone! Immer wieder macht man im kreativen beruflichen Alltag das Selbe. Die Techniken sind fest im Kopf verankert. Zeit für was neues! Nimm Dir ein anderes kreatives Medium und spiele damit. Es geht nicht darum was sinnvolles, brauchbares zu schaffen, sondern wiedereinmal geht es um Ablenkung.

Jetzt möchte ich Dir noch einige meiner Ablenkungen vorstellen! Dazu musst Du wissen, dass ich eine Illustratorin mit Schwerpunkt auf  digitaler Kinder- und Jugendbuchillustrationen, sowie meines Comics bin. Ich sehe mich in der Phantastik und Natur. Wenn du weißt wo deine Gewohnheiten und Schwerpunkte Liegen wird es dir leichter fallen eine passende Ablenkung zu finden.

Jetzt gibt es Zwei Möglichkeiten:

  1. Ich möchte meine Komfortzone verlassen und meine künstlerische Orientierung gleich mit, dann geh ich weg von der Bildkunst und widme mich der Fotografie ohne Bildbearbeitung, der Musik, dem Handwerk oder Bastelarbeiten. Auf Pinterest habe ich hierfür einige Pinnwände angelegt. je nachdem wo du dich siehst, kannst du das auch!
  2. Ich möchte meine Komfortzone verlassen, aber bei der illustrativen Kunst bleiben. Hier bediene ich mich der Hilfe anderer Künstler ohne, das es denen bewusst ist!

Kennst Du zum Beispiel  #DTIYS auf Instagram? Hier geben verschiedene Künstler eigene Werke frei, diese in Deinem Stile zu zeichnen. Mal mache ich mit und nutze dabei Stifte und Pinsel, aber an und zu reicht auch schon das mitmachen und mein gewohntes Medium zu nutzen, weil es vielleicht Thematisch weit weg von meinem Standardprogramm ist. (z.B.: Mangas).

 

Wenn wir einmal bei Challenges sind: Tony Cartoonish bietet einmal in der Woche die Shape-Challenge an, dabei wird eine Form vorgegeben und Du darfst darin sehen was Du willst und skizzieren oder doodlen was das Zeug hält. Am Ende ist aus ein und der selben Form ein Fisch, eine Blume, ein Alien und Rührei entstanden. 

 

Ich nehme zum Kopf frei machen auch an kleinen Wettbewerben teil, zum einen Unterstützt man so kleinere Künstler und baut eine Community auf, zum anderen hilft es bei Blockaden. Hier empfehle ich wärmstens wett.be mit wöchentlich wechselnden Themen. 

 

Hast Du schon mal anderen Künstlern zugeschaut? Vielleicht ja auch mir auf Twitch?

Ich mach das ich schau gern rein, das gibt mit unbewusst Inspiration und sorgt für Kopffreiheit. Manchmal kann man dabei mitzeichnen. Und man kommt ins Gespräch. Über den Chat kann man Fragen stellen und sich aktiv austauschen, so sind bei mir schon einige tolle Kontakte zustande gekommen. Twitch ist hierbei eine geniale, internationale Plattform wo quasi rund um die Uhr Content geliefert wird.

 

Wenn ich gerade keine Lust auf andere Menschen habe oder auf Austausch und gesehen werden auf Instagram, dann skribble ich für mich alleine und da ich bei einem KreaTief oft nicht weiß, was ich skribbeln soll habe ich oft, sehr oft, vielleicht auch zu oft, nervig oft meine Freunde gefragt und (bitte verzeiht mir) meistens nicht inspirierende Antworten erhalten. Ich glaube, dass liegt daran, dass sie in ihrem Kopf bereits ein Bild von Dir und Deiner Kunst haben. Aber ich habe ein Tool auf Instagram gefunden: Tägliche Zeichenideen/wassollichzeichnen

Hier werden Dir täglich 3-4 Begriffe vorgegeben, die Du in ein Bild einarbeiten sollst. Dieses Querdenken überwindet das Zerdenken der Blockade. Auf der Webseite kann man, sofern ein Bild am Tag nicht ausreicht, auch neue Ideen per Zufallsgenerator konfigurieren lassen.

 

Kennst Du schon ArtNight? Hier kannst Du mit anderen kreativen Menschen in einem angesagten Lokal ein Bild eines anderen Künstlers unter Anleitung nachmalen. quasi ein #DTIMS in Reallife. Besser als alleine malen und besser als Try n Error! Du hast nette Gesellschaft und verbringst einen tollen interessanten künstlerischen und wenn Du willst kulinarischen Abend. (Ja auch für diese Werbung werde ich nicht bezahlt und es gab auch keine Anfrage ob ich welche machen würde!)

 

Und nun zum Schluss noch etwas mega banales: Ausmalen! Klappt allein oder mit Kindern! Daher habe ich Hier einige schöne Ausmalbilder for free für Dich!

Es ist keine Wunder-Zauber-Magic-1000%-Anleitung und meine Methoden müssen auch nicht bei jedem wirken, aber sie geben dir vielleicht die nötige Hilfestellung zur Selbsthilfe!

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Kommentare: 1
  • #1

    Franziska (Sonntag, 05 Juli 2020 20:14)

    Toller Beitrag, danke dir für die Tipps :)