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Der Weg zum Comic!

Wie sollte es nun mit Melvin (lies hier: Wer ist Melvin) weiter gehen?

 

Dass ich einen Comic aus Ihm machen wollte stand dann sehr schnell fest, bisher habe ich jedoch nur Einzelbilder angefertigt, nie eine ganze Comic-Seite. Ich habe schon viele Comics gelesen und verfolge auch den ein oder anderen Web Comic. Also statt diese nun zu lesen habe ich angefangen sie zu analysieren. 

(c) Juliane Vogel
(c) Juliane Vogel

Was ist also eigentlich ein Comic?

Eine kurze Geschichte in Bild(-abfolge) mit kommunizierenden Charakteren.

 

Was unterscheidet ein Comic zu einem bebilderten Buch?

Der Comic legt den Fokus auf das Bild, nicht auf den Text. Viele, wenn nicht sogar alle Comics, lassen sich sogar lesen/verstehen ganz ohne Text. Sie sind also größtenteils selbsterklärend. Bei einem bebilderten Buch ist die Illustration Text begleitend.

 

Was sind häufige Merkmale eines Comics?

-          Sprechblasen

-          Einheitliches kleines Farbschema

-          1-2 Hauptfiguren

-          Übertreibungen jeglicher Art

-          Ausschnitte statt vollständige Szenen für den Handlungsaufbau

 

-          Bei Handlungen in Räumen/festen Örtlichkeiten immer gleicher Hintergrund nur der Charakter ändert sich in Mimik und Gestik

 

So hab ich es gemacht:

 

1. Charaktere festlegen

War für mich nicht schwer da Melvin zuerst stand und dann die Idee zum Comic geboren wurde. Dennoch, so viel kann ich verraten, wird Melvin nicht alleine bleiben.

 

Es gibt verschiedene Typen: Helden, Schlaumeier, Fresssack, Außenseiter, Antiheld, uvm. Daraus entwickeln sich die Eigenschaften und vielleicht auch schon die Farbrichtungen und auch Punkt 2 denn dieser geht Hand in Hand mit Punkt 1. Gibt es einen Gegner, einen Boss, einen Mitspieler, einen oder mehrere Nebencharaktere?

 

2.Thema definieren

Kinder, Familien, Satire, Horror, Phantasie, Sachkunde, Reise uvm. Hier sind die Ableitungen aus den Bücher Genres identisch.

 

3.Story/Hintergrundgeschichte für einen Comic-Strip entwickeln 

Wo?

Ort des Geschehens muss nicht immer ein einziger Standort sein, es kann auch ein ganzes Land sein oder es ist stets ein fester (kleiner) Raum wie zum Beispiel ein Raumschiff oder eine Gefängniszelle.

 

Was?

Hier gilt es Handlungen der Charaktere für die Story zu definieren. Um was geht es in dem Comic/ der Comic Seite/ dem Strip und welche einzelnen Schritte sind nötig, um an das Ziel zu kommen.

 

Als alltägliches Beispiel: sitzt ein Kind im Zimmer und hört den Eiswagen aus der Ferne kommen. Es kauft sich ein Eis! – hier fehlen eindeutig Zwischenschritte. Muss es die Treppe herunterlaufen, nimmt es Taschengeld oder fragt es die Eltern, bellt beim Vorbeirennen der Nachbarshund oder stürzt es vielleicht aus Hast und hat nun ein blutiges Knie? Vielleicht kann es sich aber auch gar nicht entscheiden bei den vielen Eissorten.

Ein Anfang und ein Ende zu definieren reicht nicht aus, man hat schier unendliche viele Möglichkeiten ans Ziel zu kommen. Getreu dem Motto: „Viele Wege führen nach Rom!“ 

  

(c) Juliane Vogel
(c) Juliane Vogel

Wann?

In welcher Zeit spielt der Comic (Zukunft, Vergangenheit, Gegenwart) oder zu welcher Tageszeit? 

 

Das alles hat auch Einfluss auf die Farbgestaltung. Dazu aber in einem anderen Blog etwas mehr.

 

Nur als Beispiel mit der Vergangenheit verbindet man oft erdige Töne, mit der Zukunft eher schrille Neonfarben.Eine Wüste ist eher hell und gelb, sandig, die Antarktis jedoch eher grau, blau, eisig.

 

Schon mal einen Horror gelesen bei dem von frischer Frühlingswiese die Rede ist? 

 

 

4. Layout aufbauen

Leserichtung bestimmen

Die Anordnung der einzelnen Bilder gibt die Leserichtung vor. Besonderheit bilden Mangas dort wird im Gegensatz zu anderen Comics von hinten nach vorne und von rechts nach links gelesen.  

 

Bilder zeichnen/illustrieren

Entweder man hat stets das gleiche Layout mit den gleichen „Fenstern“ oder man skizziert zunächst die Geschichte und entwickelt daraus ein Layout. Steht das Layout und somit die Anordnung und Größe der einzelnen „Fenster“ geht es ans Befüllen. Das kann man Bild für Bild machen und es später zu einem Zusammensetzen oder direkt in einem.

 

Texte schreiben

Bereits bei der Skizze und der Story kann man sich Texte und dessen Platz überlegen. Ist es ein Informationstext in einem Kasten oder wird es ein Gedanke in einer Gedankenblase oder wird tatsächlich gesprochen und man braucht eine Sprechblase? Reicht der Platz am Ende nicht aus, muss man vielleicht ein Bild neu anlegen oder den Text modifizieren! Tipp beim Skizzieren: bereits einmal Schreiben in der gewünschten Größe und Schriftart. Wer analog skizziert sollte die Skizze scannen und die Texte einfügen, dann kann man gut sehen wie und wo Änderungen möglich und nötig sind.

 

All das hab ich auch gemacht und auch nur für mich relevante, weitere Überlegungen getroffen. 

Ich erstelle Comic Seiten mit je 1 Story 1 Seite auf Din A4, damit ich die Möglichkeit habe dies auch als fortlaufendes Buch oder Heft zu veröffentlichen.

Diese Überlegung hat auch den Vorteil, dass mein Layout weniger variabel ist und ich mich schneller fokussieren kann.  

Ich habe ein Logo bzw. Namen für den Comic, der auf der Seite einen Platz finden muss, genauso wie der Titel der Story und ein klassisches Ende („to be continued“, „Fortsetzung folgt“ oder „ENDE“) als Einzeiler (so kann ich es unbemerkt ohne riesen Lücke bei einem eventuellem Buchdruck entfernen). 

 

Und hier geht’s zu den Freebies* viel Spaß beim Colorieren (#colorMelvin) und Geschichten schreiben (#MelvinFanComic).

 

*Zum Download musst du nicht auf Patreon angemeldet sein. Ich freu mich über jeden Follower und jede noch so kleine Unterstützung.

 

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